Nieren und Blase in der TCM
- Nadia Betschart
- 29. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 5 Tagen
Nieren und Blase gehören in der TCM zum Funktionskreis Wasser. Im Gegensatz zu unserer westlichen Ansicht gehören neben den physischen Organen auch die energetischen Aspekte inkl. dem Nieren- und Blasenmeridian zum Wasser. So haben beispielsweise Menschen mit ausgeglichener Nieren- und Blasenenergie eine starke innere Ruhe, Mut, Durchhaltewillen und Zielstrebigkeit bei gleichzeitiger Akzeptanz von Veränderungen. Wenn das Wasser energetisch im Ungleichgewicht ist, ist der Mensch überängstlich, müde oder antriebslos.
Rückenschmerzen
Da die Blase die Rückseite des Körpers regiert, können Rückenschmerzen im Shiatsu über die Stärkung des Blasenmeridians behandelt werden. Eine Selbstmassage ist möglich, indem du auf dem Rücken liegend die Beine anziehst, ein Päckli machst und vom Kreuzbein bis zum oberen Rücken rollst. Rückenschmerzen können auch ein Zeichen dafür sein, dass sinnbildlich zuviel aufgeladen wurde. Der Körper holt sich damit die Pause, die der Mensch braucht. Vielleicht wurden Veränderungen zu lange aufgeschoben und der Rücken zeigt dies mit Schmerzen.
Flüssigkeitshaushalt und Wärmeverteilung
Das Element Wasser kontrolliert auch den Flüssigkeitshaushalt und die Wärmeverteilung im Körper. Wer du schnell frierst, kannst du dein Wasser und gleichzeitig die Verdauung (Erde) stärken, indem ein warmes Frühstück zu dir nimmst und soweit wie möglich warm trinkst. Der Hauptteil davon ist warmes Wasser, was am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig ist. Doch die Niere und die Blase lieben Wärme. Nach der Organuhr arbeitet die Blase von 15-17 Uhr und die Nieren von 17-19 Uhr am meisten. Aus diesem Grund ist es gut, wenn man bis am späteren Nachmittag seinen täglichen Flüssigkeitsbedarf gedeckt hat und am Abend nur noch wenig trinkt. Wenn du mit Getränken deine Nierenenergie stärken willst, sind Brennnessel- und Ackerschachtelhalm-Tee ideal. Beide Tees sind harntreibend, enthalten viele Mineralien und stärken dadurch die Knochen, welche dem Wasserelement zugeordnet werden. Wenn du ein "Gfrörli" bist, kannst du noch ein Stück Ingwer dazu geben, welcher wärmend wirkt. Auch unbehandeltes Salz (Steinsalz, Himalayasalz, Meersalz) ohne Zusatzstoffe wirkt mineralisierend. Zuviel davon, besonders aus verarbeiteten Produkten, schwächt allerdings die Nieren. Zuviel des Guten ist ungesund ;-).
Wärme für Blase und Nieren
Natürlich hängen auch alle Blasen- und Nierenprobleme mit dem Element Wasser zusammen. Oft werden die Beschwerden bei Wärme besser, da Nieren und Blase es gerne warm haben. Als Beispiel: Rückenschmerzen lassen sich oft mit Wärme lindern. Bei einem Nieren-Yin Mangel kann es allerdings sein, dass du Hitzewallungen oder nachts heisse Füsse hast. In diesem Fall ist es trotzdem von Vorteil, warm zu trinken. Viele gekochte, saftige Mahlzeiten mit hohem Gemüseanteil wirken als "Kühlflüssigkeit". Gleichzeitig sollten stark wärmende Lebensmittel (Ingwer, Kaffee, alles Scharfe) sowie erhitzende Zubereitungsarten (grillieren, frittieren, scharf anbraten) reduziert werden.

Wow Nadia, toller Artikel! Dann gehe ich jetzt gleich ein lauwarmes Wasser trinken, trotz gefühlten 30 Grad da draussen ☀️.
Liebe Grüße Petra Büeler